ADELHOLZENER 57 das Gebäude des HRL mit Ballonen abge steckt, um zu prüfen, von welchen Bereichen der Baukörper überhaupt sichtbar ist. Es stellte sich schnell heraus, dass das neue Bauwerk in seiner ganzen Dominanz trotz seiner Höhe nur aus dem gegenüberliegenden Bereich des Schwes- ternheims zu sehen ist. Mit dem Hochregallager haben Sie Ihre Lagerkapazität um 60 % erhöht. War das für den aktuellen Bedarf notwendig oder haben Sie bereits für die Zukunft voraus- geplant? Der Bedarf an Lagerkapazitäten wurde in einer Vorstudie im Rahmen des Projektes ermittelt und basierte auf einem Zeithori- zont von 10 Jahren. Allerdings ist Adelholze- ner in der Zwischenzeit stärker gewachsen als zunächst angenommen, so dass ein Teil der Erweiterung für den aktuellen Bedarf benötigt wird. Sie nutzen für den Palettentransport eine freitragende Elektrohängebahn, die in einem Tunnel fährt. Statisch gesehen war diese Konstruktion eine immense Heraus- forderung. Haben Sie auch über alternati- ve Herangehensweisen nachgedacht? Die ursprüngliche Planung für den Paletten- transport von der Produktion ins Lager sah eine Verlängerung der bisherigen Paletten- rollenbahnen vor. Doch die hohe Leistungs- fähigkeit und geringere Störanfälligkeit der Elektrohängebahn gegenüber Rollenbah- nen hatten uns bei der Entscheidungsfin- dung überzeugt. Bei laufendem Hochbetrieb die Dächer der Abfüllhallen zu öffnen und Stahlstüt- zen inmitten der Produktionsanlagen in den Boden zu setzen, war ganz schön gewagt… Das stimmt, da hatten wir einige schlaflose Nächte. Zumal die Dachflächen der betroffenen Gebäudeteile an über 50 Stellen geöffnet werden mussten. Dies erforderte eine detaillierte Abstimmung mit allen Beteiligten. Der wichtigste Faktor war jedoch das Wetter, das uns in der Zeit wohl gesonnen war und wir witterungsbedingt keine größeren Probleme hatten. Welche Kriterien waren für die Vergabe entscheidend, Hinterschwepfinger mit der Generalplanung zu beauftragen? Adelholzener ist bedacht, Aufträge, wenn möglich, an Firmen aus der Region zu verge- ben. Hinterschwepfinger konnte uns in den Vorgesprächen von seiner Leitungsfähigkeit überzeugen – vor allem durch die Bünde- lung aller wichtigen Disziplinen unter einem Dach. Dass diese Entscheidung richtig war, beweist das Ergebnis, mit dem wir sehr zufrieden sind. Außerdem war die Zusam- menarbeit während des gesamten Projektes mit allen Beteiligten von Hinterschwepfin- ger immer partnerschaftlich und zielorien- tiert. Planen Sie in absehbarer Zeit noch eine Standorterweiterung oder haben Sie jetzt für die nächsten Jahre »ausgesorgt«? Es hängt natürlich eng mit der zukünftigen Entwicklung zusammen. Allerdings ist der Standort flächenmäßig begrenzt, deshalb sind eine effiziente Werkstrukturplanung und die laufende Optimierung interner Strukturen weiterhin ein Thema für uns. Um erfolgreich zu bleiben, müssen wir in der Lage sein, auf dynamische Marktgegeben- heiten schnell zu reagieren. Dies bedarf einer langfristigen Strategie, eines auf viele Jahre ausgelegten Masterplans mit intelli- genter Flächennutzung und einer wand- lungsfähigen Fabrik.