DER PRIMÄRE KUNDENNUTZEN SIND OPTIMALE PRODUKTIONS- UND LOGISTIKPROZESSE 52 Interview mit Prof. Dr. Markus Schneider, Mitgesellschafter des Kompetenzzentrums für Fabrik- und Standortplanung und Inhaber der PuLL Beratung GmbH. Er leitet zudem das Kompetenzzentrum Produktion und Logistik der Hochschule Lands- hut sowie das Technologiezentrum PULS (Produktion- und Logistiksysteme) in Dingolfing. Welche Kundennutzen sehen Sie in der Zusammenarbeit zwischen der PuLL Beratung GmbH und der Hinterschwepfinger Projekt GmbH im Rahmen des Kompetenzzentrums Fabrikplanung? de ist Lean Management. Dass diese Prinzipien auch tatsächlich in der Pra- xis funktionieren, beweisen wir täglich. Unsere Expertise gibt dem Kunden das sichere Gefühl, die richtige Entschei- dung zu treffen. Der primäre Kundennutzen sind opti- male Produktions- und Logistikpro- zesse. Der Schlüssel für effiziente, kostengünstige Abläufe liegt nicht dar- in, die beste PPS- oder ERP-Software einzuführen, sondern in der prozes- sorientierten Gestaltung der Werks- strukturen. Die Transportdauer, die Transparenz und der Steuerungsauf- wand werden durch die Werksstruk- tur determiniert. Softwaresysteme bilden diese Komplexität nur ab und optimieren innerhalb der Rahmen- bedingungen, die die Werksstruktur setzt. Um nun die Werksstruktur pro- zessorientiert zu gestalten, sind zahl- reiche Zielkonflikte zwischen dem Materialfluss und gebäudetechnischen Aspekten zu lösen. In der einzigartigen Konstellation der Kompetenzzentrum Fabrikplanung GmbH lösen wir diese Zielkonflikte intern und liefern dem Kunden das optimale Gesamtergebnis. Die PuLL Beratung GmbH ist ja eine Ausgründung der Hochschule Landshut. Welche Vorteile ergeben sich für den Kunden durch die Hochschulnähe? Ich denke, dass die Hochschulnähe ein wichtiger Faktor für unsere Glaub- würdigkeit beim Kunden ist. Als Wis- senschaftler handeln wir auf Basis fundierter Methoden und Prinzipien. Fundiert bedeutet für uns vor allem systemorientiert. Unsere Hauptmetho- detaillierte Planung der Reihenfolge der Flächensanierungen und Umzüge, ich nenne das auch gerne „Flächen- rochade“, von essentieller Wichtigkeit. Eine neue und einzigartige Dienstleis- tung ist, dass wir den Kunden anbieten, das Layout permanent zu pflegen und über eine Cloud-Lösung zur Verfügung zu stellen. Inwiefern unterscheidet sich ihr Lean Factory Design von der klassischen Fabrikplanung? Jetzt wird es natürlich etwas fachlich. Wir haben in unserer langjährigen Pra- xis festgestellt, dass die klassischen Vorgehensmodelle in der Fabrikpla- nungstheorie zu einer Werkstattfer- tigung führen, d.h., dass alle gleichen Maschinen, z.B. Drehmaschinen oder Fräsmaschinen, zusammengestellt werden. Man spricht von einer funk- tionsorientierten Vorgehensweise. Der große Nachteil dieser Werkstatt- fertigung ist, dass ein Kundenauftrag Wo sehen Sie den Schwerpunkt im Leistungsspektrum des Kompetenzzentrums Fabrikplanung? Der Schwerpunkt des Leistungsspekt- rums liegt in der integrierten Planung der Materialflüsse und aller Gewer- ke der Bauplanung. Dabei liefern wir bereits in einer sehr frühen Phase tragfähige Konzepte und Kostenschät- zungen und begleiten den Kunden dann bis zu einer Feinlayout- und Maschi- nenaufstellplanung. Eine weitere, in der Wichtigkeit für den Kunden nicht zu unterschätzende Dienstleistung, ist die Baubegleitung und die Umzugspla- nung. Gerade bei sogenannten Brown Field Projekten, also Werkserweiterun- gen und Umzügen im Bestand, ist eine Die Analyse der Materialflüsse und deren Optimierung schafft oftmals zusätzliche Produktions- oder Lagerflächen ohne Neubaumaßnahmen.