Nachhaltiges Bauen von Industriegebäuden

Nachhaltiges Bauen ist weit mehr als eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Die wesentlichen Elemente für nachhaltiges Bauen im Industriebau (auch Green Building genannt) sind:

• Vorausschauend planen
  Eine gründliche Analyse des tatsächlichen Bedarfs und eine langfristige Masterplanung stellen sicher, dass Ressourcen schonend eingesetzt werden und einmal gebaute Immobilien sehr lange genutzt werden können - ohne Leerstand und ohne aufwändige Umbauten oder gar Abriss und Entsorgung.
  
• Ressourcen schonen
  Moderne Bauweisen reduzieren den Bedarf an nicht erneuerbaren Rohstoffen. Dazu gehören die Betonskelettbauweise und Hybridbauweisen aus Beton und nachwachsenden Rohstoffen, zum Beispiel mit Kielstegelementen aus Holz.
  
• Beim Bauen an den Rückbau denken
  Beim Rück- oder Umbau müssen Materialien entsorgt werden. Vermeintlich günstige Materialien wie Verbundfassaden werden dann zu teurem und umweltschädlichem Sondermüll. Hochwertige Fassaden aus Metallpaneelen und Mineralwolle werden einfach abgeschraubt, recycelt und wiederverwendet.
  
• Erneuerbare Energien nutzen
  Wärmepumpen, Photovoltaik und intelligente Lüftungssysteme amortisieren sich sehr schnell und sind langfristig deutlich günstiger als konventionelle Heizungen mit fossilen Brennstoffen. Batteriespeicher mit integriertem Lastmanagement senken den Bedarf an Primärenergie zusätzlich.
  
• Dächer und Fassaden begrünen
  Die Wirkung von begrünten Dachflächen und Fassaden wird oft unterschätzt. Sie bieten nicht nur Lebensraum für Pflanzen und Insekten, sondern gleichen Temperaturunterschiede aus, filtern Staub und reduzieren Lärm. Der Energieaufwand für die Kühlung eines Gebäudes wird signifikant weniger.
  
• Glasflächen beschatten
  Intelligent geplante Gebäude sind so gestaltet, dass große Fensterflächen in Zeiten hoher Sonneneinstrahlung beschattet sind, zum Beispiel durch vorgesetzte Fassadenelemente. Diese sind wartungsfrei und sparen viel Energie, die sonst für die Klimatisierung benötigt würde.

Im Gegenteil: Nachhaltige Industriegebäude, Gewerbegebäude und Standorte sind über den Lebenszyklus betrachtet wesentlich wirtschaftlicher. Die anfänglichen Investitionskosten sind zwar etwas höher, aber der Betrieb eines nachhaltigen Gebäudes kostet deutlich weniger. Nachhaltigkeitsmaßnahmen amortisieren sich in der Regel innerhalb weniger Jahre und sind daher aus unternehmerischer Sicht die richtige Entscheidung.

Nachhaltig gebaute und geplante Gebäude sind optimal auf ihre Nutzung abgestimmt und sie lassen sich leicht an neue Anforderungen anpassen. Zudem ist das Raumklima wesentlich angenehmer. Dadurch ist das Arbeiten in nachhaltigen Gebäuden effizienter.