Die prestigeträchtige Zahnradbahn auf Deutschlands höchsten Berg hat ein neues Wahrzeichen. Die Talstation der Zugspitzbahn in Garmisch wurde von Hinterschwepfinger komplett neu geplant und gebaut. Sie erfüllt nun höchste Ansprüche an Ästhetik, Nutzerfreundlichkeit und Nachhaltigkeit.
„Die Situation am alten Zugspitzbahnhof in Garmisch war weder für Gäste noch für Mitarbeiter länger tragbar“, erinnert sich Matthias Stauch, Kaufmännischer Vorstand der Bayerischen Zugspitzbahn. Fahrkarten wurden aus zugigen Containern heraus verkauft, die Fahrgäste waren Wind und Wetter ausgesetzt, wenn sie auf dem maroden Bahnsteig warteten. Das passte so gar nicht zum Image der Zahnradbahn, die als Meisterwerk der Ingenieurstechnik gilt.
Daher haben die erfahrenen Planer des Burghauser Unternehmens Hinterschwepfinger eine moderne Talstation mit neuen Gleisanschlüssen und Peripherie entworfen und gebaut. Der neue Zugspitzbahnhof ist nun ein würdiges Tor zur atemberaubenden Bergwelt des Wettersteingebirges.
Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet die Fassade aus Stein, Glas und Holz. Im schwarz emaillierten Glas auf der Nordseite spiegelt sich die Silhouette der Berge wieder, was das Gebäude fast transparent erscheinen lässt. Die großen Fenster, lassen viel Tageslicht in den öffentlichen Bereich des Gebäudes. Eine Spezialbeschichtung der Fenster verhindert, dass es im Inneren zu warm wird.
Die großzügige Schalterhalle erstreckt sich über zwei Stockwerke. Holz und Glas lassen den Raum einladend und freundlich wirken. Für die Besucher stehen moderne Sanitäranlagen und Schließfächer zur Verfügung. Alle Besucherbereiche sind vollständig barrierefrei und mit einem Blindenleitsystem ausgestattet. Vom Fahrkartenschalter bis zum überdachten Bahnsteig sind es nur wenige Schritte.
Der südliche Verwaltungstrakt mit Arbeitsplätzen für rund 55 Mitarbeiter ist von großen horizontalen Holzlamellen umgeben. Sie schützen vor Hitze und gewähren doch gute Sicht auf die einmalige Landschaft. Gleichzeitig schafft das viele Holz eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Eine Beschattung mit Rollos oder andere Maßnahmen zur Kühlung sind nicht notwendig.
Das Gebäude wurde von der KfW als besonders energieeffizient gefördert. Zur Nachhaltigkeit tragen eine gute Dämmung, der passive Sonnenschutz, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und die Heizung mit Fernwärme bei. Zudem wurden vorrangig nachhaltige Materialien wie Holz, Glas und Stein aus der Region verwendet.
Der Neubau des Zugspitzbahnhofs war ein komplexes Projekt. Neben den Hinterschwepfinger-Fachabteilungen Architektur, Tragwerksplanung, Gebäudetechnik und Bauausführung waren auch externe Experten für Gleisbau und die Bauabteilung der Zugspitzbahn tief involviert. Durch die langjährige Erfahrung der Projektleiter von Hinterschwepfinger verliefen Planung und Bau – auch während der Corona-Pandemie – völlig reibungslos.
Das Ergebnis ist eine beeindruckende Symbiose aus Funktionalität, zeitgemäßer Architektur und hochwertigen Materialien aus der Region. Und was den Bauherren ganz besonders freut: Trotz der hohen Anforderungen gab es keinerlei Überschreitung beim Budget, die Kostenprognose wurde eingehalten.
Direkt anschließend an den neuen Bahnhof plant Hinterschwepfinger derzeit den einzigartigen Longleif-Campus für Bildung, Forschung und Pflege.
Die Bayerische Zugspitzbahn wurde vor mehr als 100 Jahren gegründet. Neben der Zahnradbahn gehören heute unter anderem 26 weitere Bergbahnen, zwei Skigebiete und acht gastronomische Betriebe zum Portfolio. Haupteigentümer des Unternehmens ist die Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen.