• Wolfram Industrie Neubau Nußdorf
Optimaler Materialfluss
Nußdorf bei Traunstein

Neuer Firmensitz für Wolfram Industrie

Das Traditionsunternehmen Wolfram Industrie teilte sein Schicksal mit vielen gewachsenen mittelständischen Unternehmen: Die Büros und Produktionsstätten waren sehr kleinteilig, die Raumaufteilung ungünstig und halbfertige Produkte mussten kreuz und quer durch das Betriebsgelände transportiert werden.

Ist-Analyse der bestehenden Werksstrukturen und der Materialflüsse
Im ersten Schritt analysierten die Fabrikplanungsexperten von Hinterschwepfinger den Materialfluss am Bestandsstandort.

Wolfram Industrie hatte bereits mehrere Anläufe unternommen, einen neuen Firmensitz zu realisieren, war jedoch nie über die erste Planungsphase hinausgekommen. Zufällig stieß die geschäftsführende Gesellschafterin Marion Freifrau von Cetto auf das Projektmagazin von Hinterschwepfinger und fand dort viele Beispiele von Mittelständlern, welche mit Hinterschwepfinger erfolgreich einen neuen Firmensitz konzipiert, geplant und gebaut hatten.

Gleich beim ersten Treffen wurde deutlich, dass Hinterschwepfinger einen anderen Ansatz verfolgte wie die bisherigen Planer: Am Anfang standen nicht Fragen nach der Architektur, sondern wie die gegenwärtigen Werkstrukturen und Materialflüsse aussehen und welche Wachstumsprognosen es für die Zukunft gibt.

Digitales Modell des Neubaus von Wolfram Industrie

Erfahrung mit dem Mittelstand

„Hinterschwepfinger hat uns dabei unterstützt, alle unsere Produktions- und Logistikprozesse systematisch zu erfassen, zu analysieren und daraus unseren tatsächlichen Bedarf an Gebäude- und Grundstücksfläche zu ermitteln“, erinnert sich Juniorchef Sebastian von Cetto. „Wir haben gesehen, wie strukturiert Hinterschwepfinger an diese Themen herangeht und welch große Erfahrungen das Team mit Mittelständlern wie uns hat. Da wurde mir klar, dass wir das Projekt Neuansiedlung mit Hinterschwepfinger an unserer Seite stemmen können.“

Die Planung bei Hinterschwepfinger erfolgt von Anfang an vollständig digital. Das beschleunigt den Planungsprozess und ermöglicht, dass viele unterschiedliche Fachplaner parallel an einem gemeinsamen 3D-Modell arbeiten. Dieses Modell ermöglichte zum Beispiel eine aufwändige Simulation der Luftströme in der sogenannten Hämmerei, dem Herzstück der Produktion.

Lüftungssimulation Wolfram
Mithilfe einer aufwändigen 3D-Simulation haben die Experten von Hinterschwepfinger ein Lüftungskonzept entwickelt, mit dem die heißen Abgase zuverlässig abgesaugt und die Wärmeenergie wiederverwertet wird.

Effiziente Lüftung durch 3D-Simulation

Dort wird unter anderem Wolfram bearbeitet, welches eine Schmelztemperatur von mehr als 3.000 °C hat. Zudem entstehen bei etlichen Arbeitsschritten Schweißgase, die zuverlässig abgesaugt werden müssen. Basierend auf der 3D-Simulation haben die Experten von Hinterschwepfinger eine äußerst effiziente Lüftungs-Lösung erarbeitet, die nicht nur den Energieverbrauch optimiert, sondern auch den Arbeitskomfort für die Mitarbeiter erheblich verbessert, da sie weniger Hitze ausgesetzt sind.

Die Energie der Abluft wird durch Wärmetauscher zurückgewonnen und für die Beheizung des Gebäudes sowie die Erwärmung des Brauchwassers genutzt. Dadurch wird nahezu der gesamte Wärmebedarf des Gebäudes abgedeckt. Zwei Gasbrennwertthermen dienen als Backup, werden im Regelbetrieb jedoch nicht verwendet. Diese moderne und umweltfreundliche Energie- und Gebäudetechnik ermöglicht eine erhebliche Energieeinsparung und schont gleichzeitig die Umwelt.

Kielsteg-Decke Wolfram Industrie
Mit nachhaltigen Kielsteg-Deckenelementen hat Hinterschwepfinger den Bau beschleunigt.

Nachhaltiger mit Holz

Wo immer es möglich und sinnvoll war, haben Hinterschwepfinger und Wolfram auf den Baustoff Holz gesetzt. Im Bereich des Lagers wurden sogenannte Kielstegdecken verbaut, welche aus Holz hergestellt werden und für große Spannweiten mit hohen Lasten bestens geeignet sind. Dieses hundertfach bewährte System muss nicht verputzt oder verkleidet werden, sondern bildet eine ästhetisch ansprechende Holzdecke. Ein weiterer Vorteil dieser nachhaltigen Bauweise ist die Geschwindigkeit: Die vorgefertigten Elemente werden vor Ort lediglich eingehoben und verbunden – so können innerhalb eines Arbeitstages hunderte Quadratmeter Decke verbaut werden.

Die ruhigen und hellen Büros sind in das Gebäude integriert, werden jedoch durch einen abgerundeten Vorsprung in Firmenfarbe optisch hervorgehoben. Das verleiht dem neuen Firmensitz von Wolfram Industrie ein einzigartiges, repräsentatives Aussehen. Die Außenwände des Bürotrakts wurden mit vorgefertigten Holzständer-Elementen errichtet, um den Betonbedarf zu reduzieren und die Bauzeit zu beschleunigen. Das angrenzende Nebengebäude wurde vollständig aus Holz errichtet.

Wolfram Blick auf Hämmerei

Angenehme Atmosphäre

Das Gebäude wurde auf kurze Wege für Mitarbeiter und Besucher optimiert. So gibt es im ersten Obergeschoss einen Gang, der alle wesentlichen Bereiche miteinander verbindet. Er bietet durch große Glasflächen zudem einen guten Ausblick auf die Hämmerei im Erdgeschoss, sodass Besucher einen Eindruck von der Produktion zu bekommen, ohne selbst sensible Bereiche betreten zu müssen.

Neben der funktionalen und energieeffizienten Gestaltung des Firmengebäudes legte Wolfram großen Wert auf eine angenehme Arbeitsumgebung. Den Mitarbeitern steht ein lichtdurchfluteter Kantinenbereich mit weitläufigen Terrassen und eine schattige Blumenwiese zur Verfügung. Ebenso wurden großzügige, wasserdurchlässige Parkflächen, überdachte Fahrradstellplätze und moderne Sanitärbereiche errichtet.

Gerüstet für die Zukunft

Das Ergebnis der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Wolfram und Hinterschwepfinger ist ein hochmodernes, repräsentatives Firmengebäude. Es ist wesentlich energieeffizienter als der bisherige Firmensitz und weist eine geringe Flächenversiegelung auf. Zudem haben die Planer von Hinterschwepfinger in ihrem Masterplan für Wolfram bereits Möglichkeiten vorgesehen, wie der Standort bei Bedarf ohne größeren Aufwand erweitert werden kann.

Logo Wolfram Industrie

Über Wolfram Industrie

Die Gesellschaft für Wolfram Industrie mbH und deren Tochterunternehmen Bayerische Metallwerke GmbH beschäftigen an den beiden Standorten in Traunstein und Dachau mehr als 120 Mitarbeiter. Das familiengeführte Unternehmen ist ein führender Spezialist für die Produktion und Verarbeitung von Wolfram und Molybdän. Die Produkte kommen unter anderem bei Hochleistungsanwendungen wie Unterwasserschweißen oder im Flugzeugbau zum Einsatz.

Geschäftsführung Hinterschwepfinger
Sie wollen ein ähnliches Projekt verwirklichen?

Ähnliche Projekte