1951 gehörte die Opernhalle zur Konkursmasse einer spektakulären Pleite, später wurde sie als Produktions- und Lagergebäude genutzt. Nun hat Hinterschwepfinger dem architektonischen Kleinod endlich zu einer adäquaten Nutzung verholfen: Bis zu 700 Rosenberger-Mitarbeiter werden dort täglich mit frisch gekochtem Essen versorgt.
Die hohe Halle mit einer zwischengelagerten Empore und Galerie wurde sorgfältig restauriert. Schlichte, weiße Wände, brüniertes Messing und Eichenholz schaffen ein behagliches Ambiente. Die großen Hängelampen im Industriedesign wurden auf LEDs umgerüstet und verbinden so gekonnt die historische Bausubstanz mit modernster Technik.
Die charakteristischen Fenster mit ihren halbrunden Aufsätzen wurden restauriert und lassen viel Tageslicht herein. Weiße Deckenstrahlplatten und Akustikpaneele sorgen für die notwendigen akustischen und klimatischen Bedingungen, ohne den Charme der Vergangenheit zu beeinträchtigen.
Die Essensausgabe wurde in den westlichen Teil des Gebäudes integriert. Sie ist modern und offen gestaltet, mit einer großen Kochinsel in der Mitte. Alle Abzüge sind mit Luftsensoren und Volumenstromreglern ausgestattet. Dies ermöglicht eine bedarfsgerechte und energiesparende Lüftung.
Aufgrund der hohen baulichen Anforderungen entschieden sich der Bauherr und die Planer von Hinterschwepfinger, die Küche und die Technikzentrale nicht in die Opernhalle zu integrieren. Stattdessen planten sie in enger Abstimmung mit dem zukünftigen Betreiber und einem Küchenplaner ein Nebengebäude, das exakt auf die vorgesehene Nutzung zugeschnitten ist.
Im Erdgeschoss des Anbaus, direkt neben der Essensausgabe, befindet sich die Küche mit Lagerflächen und Kühlräumen. Im Obergeschoss gibt es ein Büro, einen Aufenthaltsraum und zwei hochmoderne Lüftungsanlagen für das Restaurant und die Küchenabluft – selbstverständlich mit Wärmerückgewinnung.
Im Untergeschoss haben die Planer Umkleiden für das Küchenpersonal untergebracht. Zudem gibt es dort einen Anschluss an das unterirdische Tunnel-System des Standortes. So gelangt unter anderem die Heizungswärme des nachhaltigen Biomasse-Heizungssystems in das Gebäude.
Die Familie Rosenberger wollte mit dem Betriebsrestaurant einen Ort schaffen, an dem sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohlfühlen. Mit dem Verschmelzen von historischer Architektur und modernem Ambiente – in Kombination mit hervorragendem Essen – ist dies zweifellos gelungen.
Die Rosenberger Hochfrequenztechnik GmbH & Co. KG, ein mittelständisches Industrieunternehmen in Familienbesitz, wurde 1958 gegründet und zählt heute zu den weltweit führenden Anbietern von Verbindungslösungen in der Hochfrequenz-, Fiberoptik- und High-Voltage-Technologie, unter anderem für die Automobil- und Telekommunikationsindustrie sowie für die Medizin- und Messtechnik.
Am Hauptstandort in Fridolfing beschäftigt Rosenberger mehr als 3.000 Mitarbeiter, weltweit sind es 14.000.